Die Chardonnay-Rebe: Anpassungsfähigkeit

Die Chardonnay-Rebe ist bekanntlich eine der bedeutendsten weißen Rebsorten in der Weinwelt und verfügt über einige bedeutende Eigenschaften. Grund genug für uns in unregelmäßigen Abständen die wichtigsten Eigenschaften des Chardonnay vorzustellen.

Teil 1: Anpassungsfähigkeit der Chardonnay Rebe

Da die Chardonnay-Rebe sehr anpassungsfähig ist, gedeiht sie in kühlen, gemäßigten, warmen und sogar heißen Klimaregionen. Sie treibt relativ früh aus, ist daher in kühlen Gebieten durch die Spätfröste des Frühlings gefährdet. Die Winzer in Burgund bemühen sich die Reben relativ spät zu beschneiden, um den natürlichen Vegetationszyklus und somit den frühen Austrieb zu verhindern. Spezielle Beregnungsanlagen oder Öfen sind weitere Methoden, welche die Pflanzen vor Frost schützen sollen. Um einen zentrierten, extraktstoffreichen Most zu bekommen, müssen die Winzer die Reben im Frühjahr und Sommer oft beschneiden, damit überschüssige Blätter und Trauben die Entwicklung nicht stören. Die weißen Reben dürfen nicht zu spät geerntet werden, um übermäßigen Säureabbau in der Traube zu verhindern. Die besten Weine lassen sich auf kargen Böden mit hohem Kalkanteil produzieren. Allerdings verträgt die Chardonnay-Rebe die meisten Bodentypen.
Die Trauben dieser weißen Rebsorte sind walzenförmig und mit mittelgroßen, rundlichen, grüngelben Beeren besetzt. Da die Schale nur dünn ist, treten Pilzkrankheiten in feuchteren Gebieten häufig auf.

Müller Thurgau die Zweite

Grundsätzliches zum Müller-Thurgau hatten wir ja schon gepostet, hier noch eine kleine Fortsetzung zu diesem milden Weißwein.

Müller Thurgau

Ein 2010er Müller Thurgau aus Franken
(Quelle: GAP089/flickr.com)

Müller-Thurgau ist eine relativ anspruchslose Weißweinsorte hinsichtlich Klima und Bodenbeschaffenheit. Zudem hat die Rebsorte den Vorteil, dass die Reben früh reifen und sehr große Ertragsmengen bringen, was sie sehr beliebt im Anbau macht und die sehr große Anbaufläche erklärt. Dies ist jedoch Fluch und Segen zugleich für diesen Weißwein. Obwohl er einen sehr guten Weißwein abgibt und auch von vielen Weinkennern immer wieder gern getrunken wird, haftet ihm der Ruf eines minderwertigen Weines an, der für die breite Masse produziert wird. Zudem muss er noch mit den Folgen jahrzehntelanger falscher Lese leben, denn er wurde meist zu spät gelesen, um einen hohen Alkoholanteil zu generieren, was jedoch zu Lasten des blumigen Aromas ging. Diese schlechte Meinung hat sich auch auf viele Regionen übertragen, in denen diese Fehler gar nicht zutreffen.

Die große Ertragsmenge macht Müller-Thurgau bzw. Rivaner zur meist angebauten weißen Rebsorte auf der ganzen Welt.

Trotz ihrer Anspruchslosigkeit gelten trockene Böden als eher schlecht für die Rebe, besser ist frischer und tiefgründiger Untergrund. Gegen Frost ist die Sorte ebenfalls sehr widerstandsfähig und auch in diesem Bereich mit äußerst geringen Ertragsausfällen gestraft.