Ostern ist Weissweinzeit!

Die sonnigen Feiertage nahen und so mancher freut sich schon auf einen ausgelassenen Osterbrunch. Was gehört auf jeden Fall zu einem Osterbrunch? Eier, Lamm, Lachs und weitere Köstlichkeiten, lauter Genüsse, die alle wunderbar mit einem prickelnden Tropfen Weißwein harmonieren. Ein spritziges Tröpfchen macht Frühlingslaune und passt perfekt zu den leckeren Speisen. Zu Eierspeisen passt ein säurearmer Weißwein besonders gut, zum Beispiel ein guter Weißburgunder.

Wenn man an einen Lammbraten denkt, kommt einem natürlich erst ein Rotwein in den Sinn, aber auf die Zubereitungsart und die Soße kommt es an! Ein mit Zwiebeln und Wurzelgemüse geschmortes Lamm schreit förmlich nach einem leichten, spritzigen Riesling. Ein Braten mit einer rahmigen Soße schmeckt wunderbar mit einem intensiven, im Barrique ausgebauten Weißwein.

Ein Riesling aus dem Rheingau oder Rheinhessen passt übrigens auch wunderbar zum Osteressen schlechthin, dem Spargel.
Einen herzhaften Biss in den Schokohasen krönt man am besten mit einem köstlichen Dessertwein, zum Beispiel einem Banyuls.

Allen eine genüssliche Vorfreude auf die Osterzeit !

Anbaugebiete Chardonnay

Zum Abschluss unserer “Chardonnay-Themen-Woche” gibt es noch einen kleinen Überblick über die Anbaugebiete von Chardonnay.

Chardonnay wird heute fast in der ganzen Welt angebaut. In Europa nimmt sie allerdings hauptsächlich in ihrer Heimat Frankreich einen bedeutenden Anteil ein. In den überseeischen Weinländern, besonders in Australien und Kalifornien, sieht es allerdings anders aus. Hier ist die Chardonnay-Traube die bedeutendste weiße Rebsorte.

Frankreich

Auch in Frankreich ist die Chardonnay-Traube die wichtigste weiße Varietät des Landes. Der Anbau liegt hauptsächlich im Osten, in Burgund und in der Champagne, und im Süden des Landes in der Region Languedoc-Roussillon.
Sortenreine Chardonnays werden im Norden Burgunds im Anbaugebiet Chablis angebaut. Sie haben einen sortenuntypischen Charakter, was durch die nördliche Lage und das damit verbundene kühleren Klima bestimmt ist. Sie schmecken frischer, mineralischer und säurebetonter als die meisten Chardonnay-Weißweine, was unter anderem daran liegt, dass sie nur kurze Zeit oder gar nicht im Barrique ausgebaut werden.
Südlich der Stadt Dijon liegt die Côte d`Or, das Herz der Weinanbauregion Burgund. Von hier kommen die hochwertigsten Chardonnays der Welt. Aus dem Süden dieser Region stammen Mersault, Montrachet und Corton-Charlemagne, die unter ihren lokalen Namen bekannt gewordenen edlen Chardonnay-Weine. Ihre Aromen erinnern an Haselnuss, Marzipan, Vanille und Butter. Sie wirken im Mund sehr cremig und weisen einen großen Körperreichtum auf. Sie können auch länger gelagert werden als die meisten anderen Chardonnays, was auch auf ihren langen Ausbau im Barrique zurückzuführen ist. Die gute Qualität der Weine ist nicht nur auf die kalkhaltigen Böden und die guten Hanglagen zurückzuführen, sondern auch auf die engagierten Winzer und Kellermeister.
Im Süden der Stadt Burgund liegen zwei Gebiete, die Chardonnays hervorbringen, welche kostengünstiger angeboten werden: die Côte Chalonnaise und das Mâconnais. Diese erzeugten Weißweine sind fruchtiger und leichter als die der Côte d´Or. Auch Süß- und Schaumweine werden hier unter dem Namen „Crémant de Bourgogne“ produziert.
In der Champagne fungiert die Chardonnay-Traube als eine der drei Grundrebsorten für die weltberühmten Schaumweine. Die Böden sind hier stark kalkhaltig. Zum Zeitpunkt der Lese sind die Trauben im atlantisch-kontinentalen Klima nur gerade so weit ausgereift, dass sie noch über einen hohen Säuregehalt verfügen. Daher ist der Wein leicht, säurebetont und eher neutral. Beim anschließenden Prozess der Schaumweinherstellung wird das Basisprodukt mit den beiden anderen Sorten gemischt. Darauf gärt er in der Flasche weiter.
Im wärmeren Süden des Landes in der Region Languedoc-Roussillon orientiert sich ein Teil der Chardonnay-Weißweine geschmacklich an den Chardonnays aus Kalifornien oder Australien, der andere Teil an den Klassikern aus Burgund. Auch hier wird mit der Chardonnay-Traube Schaumwein hergestellt, der als Crémant oder Blanquette de Limoux auf den Markt kommt.

Spanien

Die Chardonnay-Traube wurde in Spanien zunächst hauptsächlich zur Herstellung von Schaumwein verwendet. Allerdings haben sich inzwischen im Norden des Landes einige „normale“ Weißweine einen guten Ruf erworben. Sie schmecken besonders dicht und harmonisch. Weiter südlich entstehen körperreiche und fruchtbetonte Chardonnays. Für den Qualitätsweinanbau im Süden werden die Trauben reinsortig ausgebaut und mit einheimsichen Varietäten verschnitten.

Portugal

In Portugal werden traditionell nur wenige internationale Rebsorten kultiviert. Die wenigen Chardonnay-Trauben, die zu einem Weißwein verarbeitet werden, orientieren sich an Vorbildern aus der neuen Welt, werden reinsortig ausgebaut und mit einheimischen Sorten wie Arinto verschnitten.

Italien

Aus Südtirol stammen die bekanntesten sortenreine Weißweine aus der Chardonnay-Traube in Italien. Sie haben einen angenehmen Säurespiegel und zeigen eine lebhafte Frucht. Massenware lässt sich in Trentino und Veneto finden. Im Piemont und in der Lombardei werden sie zur Schaumweinproduktion eingesetzt. In allen Regionen wird die Chardonnay-Traube reinsortig ausgebaut aber auch mit einheimischen Sorten verschnitten.

Deutschland

Die Chardonnay-Traube gedeiht besonders in den Regionen gut, in denen auch Weiß-, Grau- und Spätburgunder angebaut werden können: in Baden, Hessen und der Pfalz. In diesem milden Klima erbringen sie gut strukturierte Weißweine. Manche sind sogar zum Barriqueausbau geeignet. Auch zur Produktion von hochwertigem Sekt werden sie auf manchen Weingütern verwendet.

Schweiz

Auch wenn der Chardonnay die drittwichtigste Rebsorte des Landes ist, wird sie nur auf 320 Hektar angebaut. Die Gebiete liegen am Genfer See, am Neuenburger See und im Wallis. Unter Fachleuten sind diese Weißweine als sehr hochwertig bekannt.

Österreich

Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird die Chardonnay-Traube hauptsächlich in der Südsteiermark angebaut. Hier wir sie als Morillon verkauft. Sie sind gleichzeitig frisch und fruchtig. Die Chardonnay-Traube wird inzwischen auch im Burgenland, Niederösterreich und Wien angebaut und mit Erfolg vermarktet. Diese gehobenen Tropfen sind gehaltvoll mit fein-fruchtiger Säure.

Südosteuropa

Die Chardonnay-Traube ist vor allem in Slowenien und Moldawien verbreitet. In Slowenien bildet sie mit über 7% Anbaufläche sogar die zweitwichtigste Rebsorte. Es werden hauptsächlich Konsumweine für den heimischen Markt hergestellt. Noch größere weiße Rebsortenbestände befinden sich in Moldawien. Zum größten Teil bestehen sie noch aus der Zeit der UdSSR. Aus ihnen wurden Schaumweine hergestellt, die in alle Teile der UdSSR geliefert wurden. Inzwischen gibt es auch Produktionen von sortenreinen Qualitätsweinen. Der größte Teil wird in die Ukraine und nach Russland exportiert. In den anderen südosteuropäischen Staaten nimmt der Chardonnay-Anbau nur eine untergeordnete Rolle ein.

USA

In Kalifornien, dem größten Weinbaugebiet der USA, liegt die größte Anbaufläche für Chardonnay-Trauben außerhalb Frankreichs. Sie kamen schon Ende des 19. Jahrhunderts nach Kalifornien, wo sie vorerst nur vereinzelt angepflanzt wurden. Während der Prohibition, der Weltwirtschaftskrise und dem 2. Weltkrieg stagnierte die Produktion. Erst in den 1960-er Jahre wandten sich die Winzer dieser weißen Rebsorte zu und wollten Weißweine nach dem französischen Vorbild produzieren. Nach dem Erfolg ihrer Chardonnay-Weine vor der Weinjury von Paris, kam es zu einem weltweiten Interesse an kalifornischem Chardonnay. Die Rebfläche wurde darauf stark erweitert. Allerdings pflanzte man nun diese weiße Rebsorte auch in Regionen an, die klimatisch nicht optimal für die Chardonnay-Rebe geeignet war. Es entstanden nicht nur Weißweine, die an das burgundische Vorbild angelegt waren, sondern auch üppige Weine, die lange im Barriquefass gereift waren und somit stark nach Karamell, Toast und Vanille schmeckten. Auch preiswertere, geschmacklich aber ausdruckslose und viel zu süße Weißweine sind produziert worden. Viele Weinfreunde entwickelten daraufhin eine regelrechte Chardonnay-Antipathie, tranken nach dem Motto ABC „Anything but Chardonnay“ und suchten nach anderen weißen Rebsorten. Unter anderem durch die verbreitete Kritik und ebbte der Chardonnay-Boom etwas ab.
Aus dem verhältnismäßigen kühlen Klima der nördlichen Küste, z.B. aus Napa und Sonoma, stammen die hochwertigen kalifornischen Weißweine. Hier entstehen auch bekannte Schaumweine. Die einfacheren Konsumweine kommen aus dem heißen Landesinneren. Nicht nur in Kalifornien, sondern auch in Oregon, Washington und in New York werden Chardonnay-Trauben erfolgreich kultiviert.

Chile

In Chile wird die Chardonnay-Traube erst seit Ende der 1980-er Jahre verstärkt angebaut. Die Weißweine aus den kühlen Küstenregionen sind frisch, schlank und weisen eine feine Zitrusnote und eine elegante Säure auf. Einen besonders guten Ruf haben die Chardonnay-Weine der Küstenregionen Casablanca und San Antonio.
Breitere alkoholbetontere Weißweine mit reifen Aromen tropischer Früchte stammen aus den wärmeren Anbaugebieten wie Maipo oder Rapel.

Argentinien

Die argentinischen Chardonnay-Weine sind nicht so bekannt wie die chilenischen Weißweine. Die Trauben werden unter einzigartigen Bedingungen angebaut: mit wenig Regen, viel Sonnenschein und großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Durch den geringen Niederschlag muss mit künstlicher Bewässerung aus den Anden nachgeholfen werden. Aus dieser Ausgangslage schaffen erfahrene Winzer Weißweine, die einen besonderen Charakter aufweisen. Die besten Weine stammen aus Mendoza.

Südafrika

In der Zeit des Apartheit-Regimes konnten nach Südafrika wenig gute Chardonnay-Trauben eingeführt werden. Somit war die Qualität dieser Weißweine nicht herausragend. Seit den 1990-er Jahren konnte besseres Rebsortenmaterial eingeführt werden. Darauf besserte sich auch die Qualität dieser Chardonnays. Heute müssen sie den internationalen Vergleich nicht scheuen. In den Regionen Südafrikas mit mediterranem Klima können die Trauben optimal ausreifen. In den kühleren Gebieten werden auch Schaumweine unter dem Namen „Cap Classique“ produziert.

Australien

Die bereits im 19. Jahrhundert eingeführte Chardonnay-Traube erlebte erst in den 1980-er Jahren einen Aufschwung. Die Entwicklung erfolgte ähnlich wie in Kalifornien. Auch hier gibt es ein breites Qualitäts- und Geschmacksspektrum und der Barriqueausbau ist ebenfalls sehr verbreitet. Prinzipiell weisen die australischen Chardonnay-Weine intensive Aromen tropischer Früchte auf. Sie schmecken und riechen nach Mango, Ananas, Passionsfrucht, Pfirsich und Melone.
Die Chardonnay-Traube ist die wichtigste weiße Rebsorte Australiens und wird nahezu in allen Weinbauregionen angepflanzt. Während die warmen Regionen schwere Weißweine mit süßen Fruchtaromen hervorbringen, sind die Weißweine aus den kühleren Regionen leichter und haben attraktive Apfel- und Zitrusaromen.

Neuseeland

Nachdem der Chardonnay-Anbau im 19. Jahrhundert durch einen Befall der Reblaus gescheitert war, kultivierte man erst in den 1970-er Jahren erneute Rebflächen mit dieser weißen Rebsorte. Die wärmere Nordinsel, besonders die Region um die Stadt Gisborne, welche sich als „Chardonnay Capitol of New Zealand“ bezeichnet, bringt weiche und geschmeidige Weine mit reifen Fruchtaromen hervor. In den südlicheren, kühleren Gebieten, wie Marlborough und Canterbury, die bereits auf der Südinsel liegen, entstehen frischere, leichtere und säurebetontere Weißweine.

Die variantenreichen Chardonnay-Weine

Die Chardonnay-Trauben können je nach Anbaugebiet, Klima und Boden sehr unterschiedliche Weißweine ergeben. Die Chardonnay-Weine haben oft ein helles bis goldenes Gelb. Sind sie im Barriquefass ausgereift, können sie auch dunklere Töne annehmen. Das Bouquet ist weniger intensiv als bei einem Sauvignon Blanc und daher auch weniger ausgeprägt. Die Aromatik lässt sich im Mund dann deutlicher und je nach Wein auch sehr fruchtbetont wahrnehmen. Die Fruchtaromen können allerdings stark differenziert auftreten. Weißweine aus kühlen Regionen erinnern oft an Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte. Chardonnays aus warmen oder heißen Gebieten zeigen eher die Noten von reifen Pfirsichen, Ananas oder anderen exotischen Früchten. Hochwertige Tropfen können auch Nuss- oder Mandelaromen aufweisen. Da die meisten Chardonnay-Weine einen hohen Alkoholgehalt haben, wirken sie im Mund voll und körperreich. Der Zeitpunkt der Lese und die Klimabedingungen sind für den Säuregrad verantwortlich. Während die Weißweine aus kühleren Regionen wie Burgund häufig einen relativ hohen Säuregrad aufweisen, zeigen die Weine aus warmen und heißen Gebieten einen geringeren Säurewert. Auch die Lagerungsfähigkeit eines Chardonnays kann stark differenzieren. Edle Weine aus Burgund können Jahre oder sogar Jahrzehnte gelagert werden, aber simple Konsumweine aus Kalifornien oder Australien sollten innerhalb zwei Jahren getrunken werden.

Chardonnay aus dem Barrique

Der Chardonnay ist wie kein anderer zum Ausbau im Barriquefass geeignet. Die Ursache liegt im Körperreichtum und in der stabilen Grundstruktur dieser Weißweine. Interessante Geschmacksnoten wie Vanille, Butter, Karamell oder sogar Toastbrot entstehend durch den Ausbau im Barriquefass. Seltener sind auch Aromen von Sahne, Kokosnüssen oder Rauch erkennbar. Auch die Farbe der Weine wird durch den Kontakt mit dem Eichenholz dunkler und die Alterungsfähigkeit dieser Tropfen steigt. In Burgund wird der Barriqueausbau seit langem betrieben, hier wird der Wein vor dem Ausbau schon in den Fässern vergoren. Heute wird der Chardonnay weltweit so häufig und intensiv in Barrique ausgebaut, dass diese Weißweine einen zu heftigen Eichengeschmack angenommen haben. Daher steigt der Trend nun wieder zu leichteren und fruchtbetonteren Chardonnay-Weißweinen.

Chardonnay im Verschnitt mit anderen Rebsorten

Die Chardonnay-Traube wird in ihrer Heimat Burgund immer reinsortig angebaut. Aber bereits in der benachbarten Champagne wird sie mit roten Rebsorten wie Pinot Noir oder Pinot Meunier verschnitten. Sie gehen zusammen in die bekannten Schaumwein-Cuveés ein. Diese drei Varietäten bilden auch außerhalb der Champagne die Grundlage für hochwertigen Schaumwein. Als normalen Wein wird der Chardonnay hingegen häufig sortenrein angebaut. Aus unterschiedlichsten Gründen wurde der Chardonnay aber auch mit anderen Sorten verschnitten. Gerade zur Zeit des Chardonnay-Booms in den 1980-er und 1990-er Jahren wurde er auf Grund der hohen Nachfrage von den Winzern weltweit mit anderen Sorten vermischt. Auch geschmackliche Gründe traten zur Mischung bei. Während Cuveés mit Sauvignon Blanc oder Viognier sehr aromatisch sind, schmecken die Mischungen mit Chenin Blanc, Sémillon oder Colombard neutraler.

Chardonnay als Speisenbegleiter

Bei der Kombination mit Speisen kommt es auf die Eigenart des Weines an. Während leichte Tropfen auch mit leichten Speisen kombiniert werden sollten, passen die körperreichen Chardonnay-Weine am besten zu gehaltvollen Gerichten. Tipps aus der Praxis: Zu Geflügel und anderem hellem Fleisch passen schlanke Chardonnay-Weißweine. Als Beilage sind Lauch oder Spargel gut geeignet. Zu gebratenem Edelfisch in Butter-Weißwein-Soße reicht man am besten einen mittelschweren Chardonnay. Auch zu nicht zu scharfen asiatischen Gerichten oder Quiches, Tartes oder Gratins lässt er sich gut kombinieren. Zu Räucherfisch und anderen gehaltvollen Speisen mit Käse, Eiern, Butter, Sahne eignet sich ein körperreicher im Barrique ausgebauter Weißwein. Hochwertige Tropfen harmonieren mit edlen Schalentieren wie Hummer oder Garnelen.

Die Chardonnay-Rebe: Anpassungsfähigkeit

Die Chardonnay-Rebe ist bekanntlich eine der bedeutendsten weißen Rebsorten in der Weinwelt und verfügt über einige bedeutende Eigenschaften. Grund genug für uns in unregelmäßigen Abständen die wichtigsten Eigenschaften des Chardonnay vorzustellen.

Teil 1: Anpassungsfähigkeit der Chardonnay Rebe

Da die Chardonnay-Rebe sehr anpassungsfähig ist, gedeiht sie in kühlen, gemäßigten, warmen und sogar heißen Klimaregionen. Sie treibt relativ früh aus, ist daher in kühlen Gebieten durch die Spätfröste des Frühlings gefährdet. Die Winzer in Burgund bemühen sich die Reben relativ spät zu beschneiden, um den natürlichen Vegetationszyklus und somit den frühen Austrieb zu verhindern. Spezielle Beregnungsanlagen oder Öfen sind weitere Methoden, welche die Pflanzen vor Frost schützen sollen. Um einen zentrierten, extraktstoffreichen Most zu bekommen, müssen die Winzer die Reben im Frühjahr und Sommer oft beschneiden, damit überschüssige Blätter und Trauben die Entwicklung nicht stören. Die weißen Reben dürfen nicht zu spät geerntet werden, um übermäßigen Säureabbau in der Traube zu verhindern. Die besten Weine lassen sich auf kargen Böden mit hohem Kalkanteil produzieren. Allerdings verträgt die Chardonnay-Rebe die meisten Bodentypen.
Die Trauben dieser weißen Rebsorte sind walzenförmig und mit mittelgroßen, rundlichen, grüngelben Beeren besetzt. Da die Schale nur dünn ist, treten Pilzkrankheiten in feuchteren Gebieten häufig auf.

Müller Thurgau die Zweite

Grundsätzliches zum Müller-Thurgau hatten wir ja schon gepostet, hier noch eine kleine Fortsetzung zu diesem milden Weißwein.

Müller Thurgau

Ein 2010er Müller Thurgau aus Franken
(Quelle: GAP089/flickr.com)

Müller-Thurgau ist eine relativ anspruchslose Weißweinsorte hinsichtlich Klima und Bodenbeschaffenheit. Zudem hat die Rebsorte den Vorteil, dass die Reben früh reifen und sehr große Ertragsmengen bringen, was sie sehr beliebt im Anbau macht und die sehr große Anbaufläche erklärt. Dies ist jedoch Fluch und Segen zugleich für diesen Weißwein. Obwohl er einen sehr guten Weißwein abgibt und auch von vielen Weinkennern immer wieder gern getrunken wird, haftet ihm der Ruf eines minderwertigen Weines an, der für die breite Masse produziert wird. Zudem muss er noch mit den Folgen jahrzehntelanger falscher Lese leben, denn er wurde meist zu spät gelesen, um einen hohen Alkoholanteil zu generieren, was jedoch zu Lasten des blumigen Aromas ging. Diese schlechte Meinung hat sich auch auf viele Regionen übertragen, in denen diese Fehler gar nicht zutreffen.

Die große Ertragsmenge macht Müller-Thurgau bzw. Rivaner zur meist angebauten weißen Rebsorte auf der ganzen Welt.

Trotz ihrer Anspruchslosigkeit gelten trockene Böden als eher schlecht für die Rebe, besser ist frischer und tiefgründiger Untergrund. Gegen Frost ist die Sorte ebenfalls sehr widerstandsfähig und auch in diesem Bereich mit äußerst geringen Ertragsausfällen gestraft.

Der Grüne Veltiner – die Rebsorte aus Österreich

Der Grüne Veltiner, der auch unter dem Namen „Weißgipfler“ bekannt ist, ist eine Weißwein-Rebsorte.

Diese Rebsorte, aus deren Trauben man hervorragend aromatischen Weißwein gewinnen kann, stammt ursprünglich aus Österreich. Die Besonderheit dabei ist, dass bis heute Grüne Veltiner-Reben, bis auf einige wenige Ausnahmen, nur in Österreich angebaut werden. Dies hat zur Folge, dass auf ungefähr 33 Prozent der Rebflächen in Österreich, die bewirtschaftet werden, Grüner Veltiner angebaut wird. „Weißgipferl“ gilt deshalb in Österreich als die Traube der Trauben.

Außerhalb Österreichs findet man in Tschechien, Ungarn und der Slowakei ein paar wenige, kleine Gebiete, in denen man die Weißwein-Rebsorte finden kann. In Deutschland werden auf insgesamt rund sechs Hektar Grüner Veltiner Reben angebaut. Diese sechs Hektar verteilen sich auf Rheinhessen, die Pfalz, Rheingau und Franken. Über die Grenzen Europas hinaus werden die Reben außerdem in USA und Neuseeland angebaut.

Grüner Veltiner

Eine Flascher 2006er Grüner Veltiner
Quelle: sunday driver/flickr.com

Damit die Weißweintrauben gut wachsen und man aus den Trauben geschmackvollen Weißwein gewinnen kann, ist der Anbau auf Lössböden bestens geeignet. Da diese Böden in verschiedenen österreichischen Regionen, wie in Wachau, in Wagram, im Kremstal und im Kamptal auftreten, sind diese Gebiete nahezu dafür prädestiniert, um Grüner Veltiner-Reben anzubauen.

Geschmacklich überzeugt der Weißwein durch seine Frische und sein intensives Bouquet. Die Aromen, die ein Grüner Veltiner aufweisen kann, reichen von dem Aroma des weißen Pfeffers bis hin zu einem Tabakaroma. Aber auch fruchtige Aromen, die an Citrusfrüchte und Pfirsiche erinnern, sind bei dem Weißwein möglich.

Häufig wird die Meinung vertreten, dass Grüner Veltiner möglichst jung getrunken werden sollte, da eine lange Lagerung zu Defiziten im Aroma beiträgt. Hat man allerdings schon einmal einen älteren Jahrgang genossen, weiß man, dass dies ein Vorurteil ist, das nicht bestätigt werden kann. Denn auch Grüner Veltiner Weißweine, die schon seit längerer Zeit gelagert wurden, überzeugen durch ihr frisches Aroma.

Chardonnay- weltweit erfolgreiches Allround-Talent aus Burgund

In Burgund, der Heimat der Chardonnay-Traube, erbringt sie seit langem sehr hochwertige Weine. Weltweit ist sie die erfolgreichste weiße Qualitätsrebsorte. Das hohe Ansehen dieser burgundischen Weißweine führte zu vermehrtem Anbau in der ganzen Welt, ganz besonders in den neuen Weinländern. Dies ist nur durch die flexible weiße Rebsorte möglich, die sich den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen und auch unterschiedlichsten Böden anpassen kann.

In Frankreich war die Chardonnay-Traube lange Zeit unter verschiedenen regionalen Namen, wie Chablis, Meursault, Montrachet oder Champagner, bekannt. Erst als in den 1970-er Jahren die ersten Chardonnay-Weine aus Übersee importiert wurden, wurde er wieder bekannter, da in Kalifornien oder Australien die Rebsorte auf dem Etikett vermerkt war. Es kam zu einem Boom der anpassungsfähigen weißen Rebsorte, da die überseeischen Weißweine mit guter Qualität beeindrucken konnten.

Herkunft und Geschichte der weißen Rebe Chardonnay

Die Chardonnay-Traube wurde zunächst in Burgund angebaut bevor sie auch in anderen Teilen Frankreichs kultiviert wurde. Bin in die 1990-er Jahre rätselten Fachleute über den Ursprung dieser weißen Rebsorte, den sie im Orient vermuteten. Allerdings gab es auch Ähnlichkeiten mit anderen in Burgund angebauten Weiß- oder Grauburgunder-Trauben. 1999 ergab eine gentechnische Untersuchung die Abstammung der Chardonnay-Traube von der alten Rebsorte Gouais Blanc und von der weitverzweigten Burgunderfamilie. Es kommen Weiß- oder Grauburgunder und auch die rote Spätburgunder-Rebe in Frage. Man geht davon aus, dass die Chardonnay-Rebe eine natürliche Kreuzung von Gouais Blanc und einer der Burgunderreben ist.

Chardonnay Rebsorte Weißwein

Aus diesen Trauben wird später ein Chardonnay-Wein.
Quelle: John-Morgan/flickr.com

Der Erfolg dieser weißen Rebsorte begann erst im 19. Jahrhundert als sich die Rebe immer weiter bewährte und alte Sorten aus den Weinbergen Burgunds verdrängte. In der kommenden Zeit entwickelte sich der burgundische Chardonnay zu internationalen Topsellern. Allerdings entwickelte sich der Höhenflug dieser weißen Rebsorte erst als die Chardonnay-Weine aus Übersee auf den Markt drängten. Diese Weißweine reichten qualitativ sogar an die Weine aus Burgund heran. Daraufhin wurden weltweit in vielen Ländern Anbauflächen mit Chardonnay bepflanzt oder bestehende Flächen erweitert. Es schien nur noch einen Weißwein zu geben, den man trinken wollte. Vor allem in den USA verloren einige Weinfreunde das Interesse an dieser Traubensorte. Man wollte andere Weinsorten kennen lernen und besann sich auf das ABC-Motte: Anything but Chardonnay. Es gab sogar Fachleute, die befürchteten, dass der exzessive Chardonnay-Anbau andere bewährte Rebsorten verdrängen würde. Der Anbau dieser weißen Rebsorte stagnierte darauf oder war sogar leicht rückläufig.
Heute nehmen andere weiße Varietäten bei den Konsumenten und bei den Winzern auch wieder einen besseren Stellenwert ein aber der Chardonnay hat sich zu Recht als elegante Rebsorte etabliert mit einigen ganz besonderen Eigenschaften.

Richtige Lagerung eines Weins

Die richtige Lagerung von Wein ist ein ganz spezielles Thema für sich. Vor allem Weißweinfreunde müssen aufpassen, dass ihr Weißwein im Lager nicht zu viel Licht ausgesetzt ist. Denn zu helles Licht beschädigt sowohl Weißwein als auch Champagner erheblich. Ideal sind als meist Kellerplätze, die ausreichenden Lichtschutz bieten. Es gilt jedoch auch auf weitere Einwirkungen zu achten als nur auf Licht.
Ein weiteres Problem kann beispielsweise durch die Luftfeuchtigkeit eintreten. Hierauf muss beispielsweise besonders bei der Lagerung im Keller geachtet werden. Den Wein selber kann Luftfeuchtigkeit zwar nicht schädigen, doch zu feuchte Luft kann zu Schimmelbildung auf dem Etikett führen, zu trockene Luft lässt die Korken schrumpfen. Diesem Problem kann beispielsweise durch einen Raumbefeuchter entgegengewirkt werden.

Wein Lagerung Gewölbe

Ein Wein Gewölbekeller - dunkler und trockener Ort zum Lagern der Weine
Quelle:Jens-Olaf/flickr

Ein dritter wichtiger Aspekt der Weinlagerung ist die Temperatur. Die Temperatur im Lagerraum sollte relativ stabil sein und nicht großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein. Zudem sollte die Temperatur eher kühl sein (um die 10-12°C), was für den Genuss von Weißwein natürlich ideal ist, schließlich kann Weißwein bei diesen Temperaturen auch am besten genossen werden.

Achtet man auf diese drei Faktoren und hat entsprechende Räumlichkeiten, um seinen Wein auch einigermaßen entsprechend der Vorschläge zu lagern, können Weinfreunde ihre edlen Tropfen auch ohne richtigen Weinkeller angemessen lagern.

Müller-Thurgau oder Rivaner?

Wer im Weingeschäft oder im Lokal zwischen Müller-Thurgau und Rivaner schwankt, sollte nicht lange überlegen, denn beide weiße Rebsorten unterscheiden sich nur in einem kleinen Detail: Der Namensgebung. ;-) Im Endeffekt handelt es sich um ein und dieselbe Reb- und Weinsorte.

Müller-Thurgau ist eine Rebsorte, der Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz gezüchtet wurde und als die erfolgreichste Neuzüchtung hinsichtlich Anbaufläche gilt. Den Namen Rivaner verdankt die Rebsorte einer Kombination von ihren vermuteten Elternreben Riesling und Silvaner. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Silvaner wohl an der Kreuzung unbeteiligt war, stattdessen wurde die Rebsorte Madeleine Royale eingesetzt, am Synonym des Weines änderte sich nichts.  Der „Originalname“ Müller-Thurgau setzt sich aus dem Namen des Kreuzungsschöpfers, Hermann Müller, und dessen Heimatkanton Thurgau zusammen. Im Heimatland des Weines, der Schweiz, ist auch die Bezeichnung Riesling x Silvaner gebräuchlich.

Müller Thurgau Rivaner

Anbau der Müller Thurgau-Rebe
Quelle: twincitieswine/flickr

Aus Müller-Thurgau oder Rivaner entsteht ein Weißwein, der vor allem durch seine milde Säure hervorsticht und deswegen auch gerne empfohlen wird, wenn es darum geht, magenschonende Weine zu empfehlen und Sodbrennen beim Weintrinker zu vermeiden. Häufig wird der Weißwein als süffig und leicht beschrieben. Neben Aromen von Apfel-, Zitronen oder grünem Paprika haftet ihm ein Muskataroma an, das relativ schnell verloren geht, daher sollten Müller-Thurgau-Weine nicht allzu lange gelagert werden.

Die unterschiedlichen Bezeichnungen sind nicht wirklich klar abzutrennen, manche Weinhändler setzen nur auf einen der beiden, je nach Vorliebe und Zielgrupp, manche kombinieren sie beliebig und manchmal gibt es dann doch Unterscheidungen nach Charakteristika. So wird oftmals Weißwein mit Restsüße als Rivaner verkauft.

Weißer Burgunder

Eine der ältesten weißen Rebsorten ist der Weiße Burgunder, der unter einer ganzen Reihen von weiteren Namen bekannt ist. Weißburgunder, Pinot blanc, Pino bianco und Klevner sind nur einige Bezeichnungen für diesen Weißwein, die auch je nach regionaler Herkunft benutzt werden. Obwohl die Sorte gut gegen Winterfrost gewappnet ist, gilt sie unter Winzern als eher schwierig zu zu handhabende Rebsorte. Zum einen reagieren sie stark auf starke klimatische Veränderungen in einem kurzen Zeitraum, was sie unbrauchbar für viele Anbaugebiete macht. Zudem muss auch die Bearbeitung äußerst vorsichtig erfolgen, sonst verliert man den Saft zu früh durch leichte Beschädigungen. Für viele Weinerkrankungen ist sie ebenfalls anfällig. Übersteht der weiße Burgunder jedoch die ganzen Tücken des Weinanbaus und der Verarbeitung kommt als Ergebnis ein sehr beliebter Weißwein heraus, an dem viele Weinfreunde ihre helle Freude haben.

Wein-Farbenlehre: Weiß, Grau, Blau

Weiße Rebsorte Weißer Burgunder Weißwein

Weißer Burgunder Rebe Quelle:TARLANT/flickr

Bei dem Weißen Burgunder handelt es sich um einen Wein, der durch ein breites Farbenspektrum allein durch seine Bezeichnungen besticht. Als Ursprungsform gilt der blaue Burgunder (Spätburgunder/Pinot Noir). Aus einer Mutation der Knospen wuchs dann der Grauburgunder (Pinot gris) heran. Der weiße Burgunder schließlich gilt als Fortsetzung in dieser Reihe. Alle drei Rebsorten sind sich relativ lange sehr ähnlich, erst in der Traubenreife entwickeln sich die charakteristischen Unterschiede in Geschmack, Farbe und Bouquets des späteren Weines. Der weiße Burgunder besticht mit einem elegant fruchtigen Geschmack, indem sich Zitrusfrüchte-, Mandel- und Apfelaromen finden lassen. Früher wurde die Rebsorte mit einer anderen Weißweinart, dem Chardonnay, oft verwechselt, beide Sorten sind jedoch nicht einmal verwandt.

Anbaugebiete des Burgunders

Wie der Name vermuten lässt, findet man den Weißburgunder auch im Burgund. Eine weitere Anbauregion in Frankreich ist das Elsass, wo mittlerweile eine weitaus größere Ausbringungsmenge Weißwein hervorgebracht wird. Auch in den benachbarten Weinanbaugebieten in Deutschland wie Baden und der Südpfalz findet man diese Rebsorte vor, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie im Elsass.