Der Sémillon

Diese Rebsorte ist eine der edelsten Rebsorten und bildet, vieler Meinung nach, den besten Weißwein der Welt. Die Anbaufläche erreicht weltweit 500 Quadratkilometer, was erstaunlich ist, da Qualitätsweine oft nicht diese Quantität aufweisen. Man ist sich im Unklaren, woher genau diese Rebsorte stammt, einzig, dass sie eine sehr alte französische Art ist, ist sicher. Natürlich wird sie deshalb vor allem in Frankreich, jedoch auch in Südamerika und Australien sowie Kalifornien angebaut.
Die Besonderheit des Sémillon ist, dass er aufgrund seiner dünnen Schale für Edelfäule, einen Fäulnispilz namens Botrytis, anfällig ist. Daraus entstehen jedoch Spitzen-Cuvées wie der berühmte Süßwein Sauternes. Das funktioniert nur, solange der Pilz die Traube nicht in Unreifem, sondern in Reifem zustand befällt, denn sonst richtet er enormen schaden an. Der Sauternes besteht aus 80 % Sémillon und 20 % Sauvignon.
Der Sémillon selbst ist ein äußerst körperreicher und säurehaltiger Wein, was ihn dazu befähigt, einige Jahrzehnte zu reifen. Was für viele den Sémillon so einzigartig und besonders macht, sind seine vielfältigen und wunderbaren Aromen. Mit Zitronen-, Apfel-, Aprikose- und Honigaromen sind die Weine die aus dem Sémillon stammen eine einzigartige Klasse mit ausgezeichnetem Geschmack. Außerdem sind sie sehr alterungsfähig. Nach Jahrzehnten der Reifung beginnt der Wein durch den Alterungsprozess seine vordergründige Süße zu verlieren und fängt an etwas zu karamellisieren, wobei er beinah trocken wirkt. Auch erstaunlich ist, dass aus dem Sémillon edelsüße wie auch trockene Weine entstehen können.
Um den Sémillon auch in anderen Ländern wiederzuerkennen, sollte man wissen, welche Synonyme in den einzelnen Regionen verwendet werden. Zum Beispiel nennt man ihn in Australien Barnawartha Pinot, in Portugal Blanc Doux, Blanc Sémillon oder Boal. In Südafrika hat er neben vielen französischen Bezeichnungen auch den Namen Greengrape aufgrund seines vollgrünen Blattwerks. Daneben gibt es wiederum in Australien noch über 20 andere Bezeichnungen für den Sémillon.
Kein Wunder ist es also, dass der Sémillon ein solch erfolgreicher und edler Wein, eine derartige Beliebtheit unter Weinkennern genießt.

Weißer Burgunder

Eine der ältesten weißen Rebsorten ist der Weiße Burgunder, der unter einer ganzen Reihen von weiteren Namen bekannt ist. Weißburgunder, Pinot blanc, Pino bianco und Klevner sind nur einige Bezeichnungen für diesen Weißwein, die auch je nach regionaler Herkunft benutzt werden. Obwohl die Sorte gut gegen Winterfrost gewappnet ist, gilt sie unter Winzern als eher schwierig zu zu handhabende Rebsorte. Zum einen reagieren sie stark auf starke klimatische Veränderungen in einem kurzen Zeitraum, was sie unbrauchbar für viele Anbaugebiete macht. Zudem muss auch die Bearbeitung äußerst vorsichtig erfolgen, sonst verliert man den Saft zu früh durch leichte Beschädigungen. Für viele Weinerkrankungen ist sie ebenfalls anfällig. Übersteht der weiße Burgunder jedoch die ganzen Tücken des Weinanbaus und der Verarbeitung kommt als Ergebnis ein sehr beliebter Weißwein heraus, an dem viele Weinfreunde ihre helle Freude haben.

Wein-Farbenlehre: Weiß, Grau, Blau

Weiße Rebsorte Weißer Burgunder Weißwein

Weißer Burgunder Rebe Quelle:TARLANT/flickr

Bei dem Weißen Burgunder handelt es sich um einen Wein, der durch ein breites Farbenspektrum allein durch seine Bezeichnungen besticht. Als Ursprungsform gilt der blaue Burgunder (Spätburgunder/Pinot Noir). Aus einer Mutation der Knospen wuchs dann der Grauburgunder (Pinot gris) heran. Der weiße Burgunder schließlich gilt als Fortsetzung in dieser Reihe. Alle drei Rebsorten sind sich relativ lange sehr ähnlich, erst in der Traubenreife entwickeln sich die charakteristischen Unterschiede in Geschmack, Farbe und Bouquets des späteren Weines. Der weiße Burgunder besticht mit einem elegant fruchtigen Geschmack, indem sich Zitrusfrüchte-, Mandel- und Apfelaromen finden lassen. Früher wurde die Rebsorte mit einer anderen Weißweinart, dem Chardonnay, oft verwechselt, beide Sorten sind jedoch nicht einmal verwandt.

Anbaugebiete des Burgunders

Wie der Name vermuten lässt, findet man den Weißburgunder auch im Burgund. Eine weitere Anbauregion in Frankreich ist das Elsass, wo mittlerweile eine weitaus größere Ausbringungsmenge Weißwein hervorgebracht wird. Auch in den benachbarten Weinanbaugebieten in Deutschland wie Baden und der Südpfalz findet man diese Rebsorte vor, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie im Elsass.

Viognier

Wenn man die Bezeichnung „ausgestorben“ auf den Wein übertragen wollte, hätte man dies um ein Haar auch für die weiße Rebsorte Viognier tun müssen. Wegen ihres schwierigen Anbaus auf großen und steilen Hängen gilt die Rebsorte als eine der am schwierigsten anzubauenden Rebsorten. Da sie zudem recht unzuverlässige und niedrige Erträge lieferte, wandten sich viele Winzer von ihrem Anbau ab. So schrumpfte die Anbaufläche Ender der 60er Jahre auf ca. 10 Hektar in ganz Frankreich, heute sollen es wieder weit über 100 sein, von der weltweiten Popularität. Denn ganz klar: Ihre Ansprüche gegenüber Anbau und auch Weinbereitung sorgen auch für ein hervorragendes Ergebnis, wenn etwas Glück dazukommt.

Viognier-Weine sind sehr ausdrucksstark

Viognier-Weine charakterisiert ein stark aromatischer Geschmack, meist nach verschiedenen Früchten wie Birne, Aprikose, Pfirsich, Orangenblüte. Auch das Bouquet ist sehr intensiv und verströmt einen starken Duft. Man sagt ihnen eine für Weine eher atypische cremige Textur nach, die man sonst nur wenigen Weinen wie einem Chardonnay nachsagt. Dies kommt durch die Lese in voll ausgereiftem Zustand zustande. Ein Viognier ist ein sehr starker Wein, gute Viogniers haben mindestens 12 Prozent Alkoholgehalt. In der Regel sind die Viogniers eher jung und frisch zu genießen, die besten Erzeugnisse aus der Rhône-Heimat können jedoch auch sehr lange gelagert werden und reifen erst zu ihrer vollen Geschmacksstärke.

Neue Anbaugebiete für die weiße Rebsorte

Wein Viognier

Weiße Rebsorte Viognier (Quelle: RobW/flickr)

Nach ihrer Renaissance verbreiteten sich die Viogniers auch in großem Maße über die Grenzen hinaus. Die „neueren“ Weinländer auf den anderen Kontinenten wie Chile, Südafrika, Australien und auch Kalifornien setzen in großem Maße auf ihre Variationen der Rebsorte und erweitern das Spektrum an interessanten Weißweinen aus diesen Regionen. Vor allem der Staat im Südwesten der USA hat eine riesige Fläche von 800 Hektar mittlerweile bepflanzt. Die Vorliebe für französische Weine und dort wiederum vor allem eine Konzentration auf Rhône-Erzeugnisse wird hier vollkommen erfüllt. Natürlich wird dabei aber fleißig experimentiert, so findet man hier viel mehr Verschnittrichtungen als im französischen Weinmutterland.

Sauvignon Blanc – eine der wichtigsten weißen Rebsorten

Sauvignon Blanc ist eine der bekanntesten weißen Rebsorten, die besonders für ihre fruchtigen Aromen bekannt ist. Gerade wegen dieser Intensität, die für die Rebsorte charakteristisch ist, bietet sie als ein auch für Einsteiger leicht zu erkennenden Weingeschmack. Mit diesem auch für die breite Masse zu erkennendem Wiedererkennungswert und der allgemein hohen Qualität hat Sauvignon Blanc einen großen Bekanntheitsgrad und einen exzellenten Ruf.

Woher kommt dieser Ruf?

Die genaue Herkunft ist im Gegensatz zu anderen Rebsorten nicht genau bestimmbar, klar ist nur, dass die Sorte sehr alt sein muss. Die ersten verbrieften Lokalisierungen verweisen auf das Bordeaux- und Loire-Gebiet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts begann schließlich der Export der Traube in Regionen außerhalb Frankreichs und Europas gebracht. Besonders der Weinanbau in Chile setzte in hohen Maßen auf die Sauvignon Blanc-Rebsorte. Auch Deutschland versuchte sich im Anbau, durchsetzen konnte sich die Traube hier jedoch nie. Besonders in den 60er Jahren gab es einen regelrechten Sauvignon Blanc-Boom, der mitverantwortlich für die heute vorherrschende Vielfalt bei der Rebsorte ist. Ausgehend von der französischen Sauvignon Blanc Heimat wurde nämlich in fast allen möglichen Anbauregionen die Rebsorte weiterentwickelt und an lokale Gegebenheiten angepasst. Dadurch entwickelte sich eine die bunte Vielfalt an unterschiedlichen Ausprägungen der Traube, von denen Weißweinfreunde heute so schwärmen.

Sauvignon Blanc ist eine Rebsorte, die ihre Stärke eher in kühleren Regionen hat und dort ihre volle Aromenkraft entfaltet, während in wärmen Gebieten der Säureverlust sich eher negativ bemerkbar macht. Die Rebe treibt sehr spät aus und auch ihre Reife tritt eher im letzten Teil der Saison ein.

Charakteristika eines starken Weines

Sauvignon Blanc Weißweine gelten als charaktervoll und intensiv in Geschmack und Geruch. Typisch ist die säurebetonte, zugleich sehr frisch und fruchtig einher kommende Aromatik. Die Farbe ist meist einem hellen Gelb mit grünlichen Tönen, können aber je nach Lagerung oder Verschnitt auch mal dunklere Gelbtöne aufweisen. Fruchtdüfte vielfältiger Art wie Stachelbeere, Johannisbeere oder grüner Paprika strömen einen nach dem Öffnen entgegen. Im Geschmack werden diese Impressionen durch Zitrusfrüchte oder Spargel ergänzt. Die Weine der Sauvignon Blanc Rebe werden aufgrund dieser Charakteristika sehr gerne im Sommer getrunken. Dabei sollte man sie jedoch nicht unterschätzen, bei einem Alkoholgehalt teilweise über 13 Prozent sind diese Weine sehr stark.

Partnerschaft – Cuvées mit anderen Sorten

Auch Sauvignon Blanc Weine bleiben nicht unter sich, sondern werden mit anderen Rebsorten verschnitten und vermischt, was man als Cuvée bezeichnet. Vor allem die ausländischen Winzer in Übersee nutzen diese Möglichkeit, um die Weißweinherstellung zu variieren. Eine beliebte Kombination findet sich mit der weißen Rebsorte Sémillon. Diese wird meist zur Herstellung von Süßweinen genutzt. Auch in der Verbindung mit Sauvignon Blanc nimmt sie die mildernde Rolle ein und sorgt für eine Verminderung von Schärfe und Säure. Da Sémillon eher Weine erzeugt, die im Alter besser werden, sorgen sie auch in Zusammengang mit Sauvigon Blanc für mehr Langlebigkeit.

Daneben werden auch andere Verbindungen eingegangen, als Beispiele wären noch Grauburgunder oder Chardonnay zu nennen.

Sauvignon Blanc Weine zum Essen

Säurebetonte Weißweine gelten ja auch als idealer Begleiter von Fisch und Meeresfrüchten, dies gilt auch für die meisten Sauvignon Blanc Erzeugnisse. Je nach Zubereitung sollte jedoch auf die Eigenschaften des Weines geachtet werden. Leichte Weine passen eher zu leichteren Gerichten, also gedämpfter oder gekochter Fisch, wird jedoch gebraten oder eine Soße dazu serviert kann auch ein eher körperreiches Erzeugnis probiert werden. Die Eigenschaften des Weines kann man sich natürlich auch bei der Auswahl Essens zu Nutze machen und so bei diesen eher säuerlichen Weißweinen auch eher solche Beilagen wählen.